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AG Diapteron

Das Züchten von Diapteron-Arten

von Christian Rosskopf

Bei der Zucht von Killifischen der Gattung Diapteron hat wohl, wie immer, jeder seine eigene Methode, die bei ihm am Besten funktioniert. Ich möchte hier meine Erfahrungen wiedergeben, wobei ich keinesfalls den Anspruch erheben möchte, dies sei die einzig richtige Methode.

In der Regel setze ich die Arten paarweise in 12 Liter Aquarien zur Zucht an. Der Ansatz von Trios bringt nicht mehr Eier oder wenn es doch mehr Eier sind, dann ist die Zahl der unbefruchteten Eier größer. Ich vermute, dass die am Laichen nicht beteiligten Weibchen die Eier fressen oder sich gegenseitig stören. Ein Gruppenansatz in größeren Aquarien hat den selben Effekt, das heißt die Anzahl der Eier ist auch selten größer als beim Ansetzen eines Paares. Ich trenne die Männchen und Weibchen auch nicht vor dem Ansetzten, um bei den Weibchen einen Laichansatz zu bekommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die getrennten Weibchen die Eier entweder abstossen oder die Weibchen beim Ansetzten zwar mehr Eier legen, aber diese Eier zum Großteil nicht befruchtet sind. Vielleicht sind die Eier nicht mehr befruchtungsfähig, wenn sie längere Zeit nicht gelegt werden. Ich hatte aber auch schon Weibchen mit Laichverhärtung, die dann eingegangen sind.

Wollmopp

Eingerichtet sind die Aquarien mit einem Schwammfilter und mit einigen Wollmopps. Von den Wollmopps benütze ich 2 Varianten. Bei der einen Variante sind die Wollfäden an einem Korken befestigt und hängen frei nach unten. Die Fäden sind länger als der Wasserstand hoch, sodass sie ein gutes Stück am Boden aufliegen. Bei der anderen Variante sind an beiden Enden der Wollfäden je ein Korken befestigt, sodass die Wollmopps flach an der Wasseroberfläche treiben. Abgelaicht wird in allen Höhen, wobei ich bei manchen Paaren feststellen konnte, dass die flach an der Wasseroberfläche treibenden Mopps bevorzugt werden.

Das Wasser für die Zucht besteht jeweils zur Hälfte aus Leitungswasser und Regenwasser. Das Wasser hat dann etwa 2-3° dKH, 3-4° dGH und 150µS. Der pH-Wert liegt etwa bei 7,0-7,5. Pro 5 Liter Wasser gebe ich noch 1-2 Erlenzapfen ins Becken. Die Temperatur liegt bei 21-22° C. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die oft empfohlenen niederen Temperaturen (18-19° C) zu unausgeglichenen Geschlechterverhältnisen führen. Bei Diapteron fulgens und Diapteron georgiae hatte ich fast ausschließlich Männchen, bei Diapteron abacinum fast nur Weibchen.

Sobald sich die Tiere eingewöhnt haben, kann man die ersten Eier absammeln. Nach meinen Erfahrungen ist es am besten, wenn man einige Stunden nach dem das Licht aus ist, die Wollmopps herausnimmt und die Eier absammelt. Die Tags über gelegten Eier werden sehr schnell gefressen. Ich habe mal Diapteron georgiae beim Laichen zugeschaut. Nach dem ein Ei gelegt wurde drehte sich das Weibchen um und fraß es auf. Dann laichten sie wieder, umdrehen und Ei fressen. Das Spielchen ging eine ganze Weile so weiter. Da könnte man die Scheibe des Aquariums einschlagen.

Dose mit abgesammelten Eiern auf Torf

Die abgesammelten Eier lege ich auf klatsch nassen Torf der sehr gut ausgewässer wurde. Ist der Torf zu frisch und damit stark sauer, können die Eier absterben. Man kommt da schnell zu dem Trugschluss, dass die Eier nicht befruchtet sind, statt dessen sind sie aber von dem stark sauren Torf geschädigt worden. Eine andere Ursache, wenn die Eier nicht befruchtet sind, ist eine zu einseitige Ernährung. Wenn ich im Winter einige Wochen nur frisch geschlüpfte Artemia und Enchyträen füttern kann, habe ich manchmal bis zu 90% unbefruchtete Eier. Sobald es im Frühjahr wieder Tümpelfutter gibt bessert sich dies schlagartig.

Nach 14-17 Tagen gieße ich die Eier auf. Dazu benutze ich das Wasser aus dem Zuchtbecken. Damit es einige Grad abkühlt, stelle ich einen Becher mit dem Wasser über Nacht auf den Boden meines Fischkellers oder kurz in den Kühlschrank. Man muss da nur aufpassen, dass es nicht zu weit abkühlt. Die frisch geschlüpften Jungen kann man sogleich mit Artemianauplien füttern. Ein sehr gutes Futter ist auch Tümpelstaubfutter. In den Anfängen der Aquaristk war dies die einzige Möglichkeit frisch geschlüpfte Fische zu ernähren. Als dann die bequeme Futterquelle Artemiaeier auftauchte, geriet dieses Futter ziemlich in Vergessenheit. Dabei ist es ein hervorragendes Futter, auch für Fische für die Artemianauplien noch zu groß sind. Man kann die Jungen, welche innerhalb von 2-3 Wochen schlüpfen problemlos gemeinsam großziehen. Die größeren Jungen fressen ihre kleineren Geschwister nicht.


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Aktualisiert: 31.05.2006
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Markus Aleithe